Herkömmliche PKW fahren auf Standardreifen in Form von Sommer- oder Winterreifen sowie Ganzjahresreifen. Bereits Transporter, Kleinbusse und Wohnmobile benötigen eine spezielle Bereifung, die sogenannten C- und CP-Reifen. Die Abkürzungen stehen für Cargo und Camping. Weitere Fahrzeugarten, die besondere Reifen benötigen, sind Geländewagen und SUV. Mit ihrem 4x4 Antrieb eignen sich diese Fahrzeuge mehr oder weniger für Fahrten im Gelände. Ihre Autoreifen tragen je nach Beschaffenheit die Kürzel AT, MT, HT oder ST.
Wer sich schon einmal mit seinem Auto im Schlamm oder Sand festgefahren hat, weiß, dass Standardreifen sich für diese Situationen nicht eignen. Ihr Profil ist für das Fahren auf asphaltierten Straßen ausgelegt und daher zu flach, um Grip auf weichen Untergründen zu gewährleisten. Geländewagen mit Allrad-Antrieb verfügen daher über spezielle Reifentypen mit einem grobstolligen Profil, sogenannte Geländereifen oder 4x4 Autoreifen. Diese Bezeichnungen sind Synonyme für Offroad Reifen.
Durch breite und tiefe Rillen entstehen grobe Profilblöcke, die den Reifen ihre besondere Optik verleihen. Vor allem aber dienen sie dazu, die Haftung auch auf sandigen, schlammigen und steinigen Untergründen zu sichern. Dazu trägt außerdem eine spezielle, weichere Gummimischung bei. Da Geländewagen und SUV einen schwereren Aufbau haben als normale PKW und ihre Räder bei Fahrten im Gelände besonderen Belastungen ausgesetzt sind, verfügen Geländereifen zudem über eine außergewöhnlich stabile Karkasse. Auch die Seitenwände der Offroad Reifen sind zugunsten einer hohen Durchstoßfestigkeit auf weichen Untergründen verstärkt. Dank ihrer besonderen Konstruktion bewältigen 4x4 Reifen auch anspruchsvolle Untergründe.
Bei der Offroad Bereifung bestehen Unterschiede bezüglich der Straßen- und Gelände-Tauglichkeit. Grundsätzlich eignen sich die 4x4 Reifen auch für Fahrten auf befestigten Straßen, sofern sie über eine Zulassung nach der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung verfügen. Das ist bei den meisten Offroad Reifen im Handel der Fall. Inwieweit die Geländereifen spezielle Fähigkeiten besitzen, hängt von der speziellen Variante ab.
Diese Abkürzungen stehen für die Begriffe "street terrain" und "highway terrain". Es handelt sich daher um Autoreifen mit einem gemäßigten Profil und einer vorwiegenden Ausrichtung auf befestigte Straßen. Hier sind ihre Leistungen weitgehend mit denen von Standard-Sommerreifen vergleichbar. Dennoch bieten ST- und HT-Reifen auch auf unbefestigten Wegen gute Fahreigenschaften. Sie eignen sich für sandige Wege mit Schlaglöchern sowie festere Waldwege, als auch Feldwege. ST- und HT-Profile erfüllen ein Verhältnis der Straßen- zur Gelände-Tauglichkeit von etwa 90 : 10. Insbesondere SUV sind überwiegend serienmäßig mit diesem Reifentyp ausgestattet.
Die nächste Stufe der Geländegängigkeit erfüllen AT-Reifen, also "all terrain"-Modelle. Sie eignen sich gleichermaßen für die Straße und das Gelände. Das Verhältnis der Einsatzbereiche ist daher mit 50 : 50 ausgeglichen. Diese Geländereifen sind die ideale Ausstattung für einen Geländewagen, der häufig im Stadtverkehr oder auf Autobahnen zum Einsatz kommt, aber ebenso oft im leichten oder mittelschweren Gelände. Die Kontaktfläche zum Untergrund ist bei All Terrain Reifen bereits deutlich geringer als bei Standard-Straßenreifen. Das macht sich bei Fahrten auf Asphalt durch einen geringeren Grip bemerkbar.
Für Geländewagen, die regelmäßig abseits der Straße zum Einsatz kommen, sind die klassischen Geländereifen mit MT-Profil, die sogenannten Mud-Reifen, die richtige Wahl. Bei Mud Terrain (MT) handelt es sich um ausgeprägtes Gelände mit matschigen Untergründen, tiefen Pfützen, sandigen Dünen oder grobem Gestein. Bei diesen Reifentypen beträgt das Verhältnis von der Straßen- zur Gelände-Tauglichkeit 20 : 80. Die extrem grobstollige Bereifung bietet nur kleine Kontaktflächen zur Straße und daher einen deutlich reduzierten Grip. Fahrer sollten diese spezielle Eigenschaft bei Fahrten auf Asphalt berücksichtigen.
All-Terrain Reifen sind spezielle Offroad Reifen, die wie der Name besagt, für jedes Gelände geeignet sind. Dazu zählen Waldwege, Sandflächen, Schotterwege und Geröll, Wiesen, matschige Wege, aber auch normal asphaltierte Straßen. Die besondere Gummimischung ermöglicht es Fahrzeugen mit diesem Reifenprofil verschiedene Untergründe zu meistern. Dieser Offroad Reifentyp ist ein Mittelweg zwischen Mud-Terrain-Reifen und normalen Autoreifen für Straßen, weshalb sie gerne für Geländewägen und SUVs genutzt werden. Sehen Sie sich unser SEBRING Sortiment zu erhältlichen Offroad Reifen und Felgen an.
Seit 2018 sind All Terrain Reifen als wintertaugliche Geländereifen mit dem Alpine-Symbol ausgezeichnet. Das heißt, man darf sie gesetzlich nicht nur als Sommerreifen, sondern auch als Ganzjahresreifen nutzen. Das Schneeflockensymbol ist an der Reifenflanke ersichtlich. Dennoch sollte man diese Offroad Reifen nicht mit Ganzjahresreifen gleichstellen. Auf Asphalt verzeichnen diese Pneus ein lauteres Abrollgeräusch, eine stärke Abnutzung und einen erhöhten Kraftstoffverbrauch.
Bei Offroad Reifen gilt es zwischen einer Vielzahl von Bezeichnungen zu unterscheiden. Diese Bezeichnungen geben Auskunft über die Verstärkung, die Anzahl der Gummilagen und somit Informationen zu den geeigneten Untergründen. Sie sind auf der Reifenflanke angegeben. Amerikanische Offroad Reifen besitzen beispielsweise die Kennzeichnungen LR (Load Range), SL (Standard Range) und XL (Extra Load). In Europa hingegen orientiert man sich bei der Bezeichnung an der PR-Skala, die maximale Tragfähigkeit sowie Geschwindigkeit müssen auf dem Reifen vermerkt sein. Bei Offroad Reifen, die laufrichtungsgebunden sind, gibt es zudem die Angabe zur Abrollrichtung. Des Weiteren müssen auf asymmetrischen Reifen Montagekennzeichnungen für die richtige Montage angebracht sein.
Diese Bezeichnungen auf den Reifenflanken gilt es zu unterscheiden: AT (All Terrain-Reifen), HT (Highway Terrain für die Autobahn), LT (Light Truck, für kleine Transporter und Pickups), MT (Mud Terrain, für Schlamm und Matsch), M+S/M&S (Matsch und Schnee), RF (verstärkte Reifen) und TL (schlauchlose Reifen). Schlauchlose Reifen sind bei einer Reifenpanne schwerer zu reparieren. Die Kennzeichnung DOT steht hierbei für das Produktionsdatum. Die ersten zwei Ziffern stehen für die Kalenderwoche, die folgenden für das Jahr.
Offroad Reifen besitzen im Vergleich zu normalen Autoreifen eine breitere Lauffläche. Diese beträgt meist zwischen 200 und 300 Millimeter. Es empfiehlt sich bei der Wahl der Offroad Reifen vor allem auf das Verhältnis von Höhe zu Breite oder anders ausgedrückt, auf das Profil zu achten. Je breiter das Profil ist, desto leichter gestaltet sich das Manövrieren Ihres Fahrzeugs unter schwierigen Bedingungen.
In der Theorie sind größere Reifen eine gute Lösung. Ein größerer Reifenquerschnitt und somit ein größeres Profil hat auf nicht befestigten Straßen wie Waldwegen, Sand oder matschigen Untergründen eher Traktion. Wichtig ist jedoch darauf zu achten, dass die Offroad Reifen nicht mit der Karosserie in Berührung kommen. Gegebenenfalls muss die Radaufhängung muss bei größeren Reifen angepasst werden.
Insbesondere auf nassen Straßen zeigen ausgeprägte Offroad Reifen Schwächen. Das liegt einerseits am reduzierten Fahrbahnkontakt und andererseits an der Profil-Gestaltung. Das Profil von Straßenreifen leitet das Regenwasser ab. Diese Aufgabe erfüllen Geländereifen mit groben Stollen weniger. Daher neigen Offroad Reifen leicht zum Aquaplaning. Zudem verlängern sie den Bremsweg auf nassen Straßen erheblich und selbst auf trockenen Fahrbahnen dauert es länger, bis das Auto steht. Insgesamt sind die Eigenschaften in Bezug auf Straßenhaftung, Traktion und Seitenführung deutlich schlechter als bei Straßenreifen.
Wer sein SUV oder seinen Geländewagen mit AT- oder gar MT-Reifen ausstattet, muss zudem stärkere Abrollgeräusche und einen höheren Kraftstoff-Verbrauch hinnehmen. Zudem neigen Offroad Reifen aufgrund ihrer weichen Gummimischung zu einer schnelleren Abnutzung bei Fahrten auf asphaltierten Straßen.
Weit verbreitet ist die Meinung, dass Geländewagen und SUV keine Winterreifen benötigen, weil ihre Offroad Reifen auch auf Schnee, Eis und Schneematsch gute Fahreigenschaften erfüllen. Das ist jedoch so nicht richtig. Auch Offroad Reifen sind als spezielle Winterreifen im Angebot und damit vorgeschrieben. Sie müssen das Alpine-Symbol tragen, sofern sie nach 2018 produziert wurden. Ältere Exemplare benötigen die M+S-Kennung.
Was auf nassen Straßen gilt, trifft erst recht auf Schnee und Eis zu. Eine Offroad Bereifung für den Sommer verfügt nicht über Lamellen für eine optimale Haftung auf glatten Untergründen. Es fehlen Kanäle und Rillen zur Ableitung von Nässe und Erhöhung des Grips. Die speziellen Winterreifen für Geländewagen sind zusätzlich zu ihrem Gelände-Profil mit diesen Lamellen ausgestattet.
Die Breite der zugelassenen Bereifung hängt von der Betriebserlaubnis für jedes Fahrzeugmodell ab. Auskunft über die gängige Reifengröße gibt die Zulassungsbescheinigung Teil 1. Weiterhin sind für die meisten Fahrzeuge auch andere Reifengrößen zulässig. Informationen darüber bieten Reifenhändler und Prüforganisationen.
Für Geländefahrten gibt es keine allgemeingültige Formel für die Reifenbreite. Grundsätzlich sind breitere Reifen auf sandigem Untergrund vorteilhaft, während im Schlamm, bei Schnee und bei Nässe schmalere Räder bessere Fahreigenschaften bieten.
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